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Dienstag, 05 April 2016 14:07

Sophie von Brabant, Herrin von Hessen: Eine kämpferische Frau des Mittelalters

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Sophie die Kämpferin, hier in einer Darstellung um das Jahr 1500. (Abb. aus: Wigand Gerstenbergs Landeschronik. Mit freundlicher Genehmigung der UB/LMB Kassel) Sophie die Kämpferin, hier in einer Darstellung um das Jahr 1500. (Abb. aus: Wigand Gerstenbergs Landeschronik. Mit freundlicher Genehmigung der UB/LMB Kassel)

Wir laden Sie herzlich ein zum Vortrag am Mittwoch, 20. April, 19.30 Uhr im Sitzungssaal des Alten Rathauses, Kirchplatz 1, Wolfhagen

mit OStD. a.D. Arne Pillardy, Wolfhagen zu Sophie von Brabant

Sie war eine Kämpferin. Sie schreckte vor kriegerischen Auseinandersetzungen nicht zurück. Sie setzte ihre Klugheit und ihr Leben ein, denn sie hatte ein Ziel: Sie wollte um jeden Preis ihr Erbe zurück und als Statthalterin für ihren Sohn Heinrich, genannt das Kind, regieren: Gemeint ist Sophie von Brabant, auch genannt Sophie von Thüringen, bekannt geworden als Stammmutter des Hauses Hessen. Die Verhältnisse waren kompliziert. Sophie geb. am 30. März 1224 war die Tochter des Landgrafen Ludwig IV. von Hessen und Thüringen und der später heilig gesprochenen Elisabeth. Sie war erst drei Jahre alt, als ihr Vater bei einem Kreuzzug ums Leben kam.

Ihr erbberechtigter Bruder war nur zwei Jahre älter und so konnte es ihrem Onkel Heinrich Raspe IV. gelingen, die Herrschaft über die Landgrafschaften zu übernehmen. Ihre Mutter Elisabeth – so das Gerücht – wurde nach Marburg vertrieben, wo sie sich durch mildtätige Taten hervortat, bevor sie bereits im Jahr 1231 starb. Sophie blieb also im Alter von sieben Jahren – zusammen mit ihrem neunjährigen Bruder als Vollwaise zurück.
Die erwachsenen Männer betrieben während Sophie aufwuchs ihre Politik in ihrem eigenen Sinne weiter und waren offenbar der Meinung, dass Sophie keinerlei Ansprüche hätte. Doch das sah die junge Frau anders. Sie ließ sich nicht vertreiben, sondern sicherte bereits 1247 mit Hilfe des Deutschen Ordens und einiger hessischer Adliger das Erbrecht für ihren dreijährigen Sohn Heinrich. Das ereignete sich in Maden bei Gudensberg.
Hatte sie aus den Erfahrungen ihrer Mutter gelernt? Jedenfalls war sie mit Sicherheit ein anderer Typ. Wie sie agierte und schließlich ihr Ziel erreichte und welche Bedeutung diese Frau auch für Wolfhagen hatte, wird uns Arne Pillardy in seinem spannenden Vortrag erläutern.
Mittwoch, 20. April, 19.30 Uhr Sitzungssaal des Alten Rathauses, Kirchplatz 1, Wolfhagen
Referent: OStD. a.D. Arne Pillardy, Wolfhagen
Ort: Sitzungssaal des Alten Rathauses, Kirchplatz 1, Wolfhagen
Eintritt frei, Spenden erbeten!

Weitere Informationen:  Regionalmuseum Wolfhager Land, 05692/992431, www.regionalmuseum-wolfhager-land.de
Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag 10 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag 14 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung.


Gelesen 8967 mal Letzte Änderung am Dienstag, 05 April 2016 14:48