Auch ihren Militärdienst leisteten sie genau wie alle anderen Männer, allerdings blieb ihnen in der Regel der Aufstieg in die Offizierslaufbahn versagt.
Etwa 100 000 Juden dienten während des 1. Weltkrieges im deutschen Heer, in der Marine und der Luftwaffe, 12 000 von ihnen starben im Kriegseinsatz.
Viele von ihnen waren begeisterte Patrioten und hofften, endlich als gleichwertige deutsche Staatsbürger anerkannt zu werden, was allerdings kaum gelang. Umso bitterer war die Enttäuschung als sie erkennen mussten, dass die Verfolgung der deutschen Juden ab 1933 immer gnadenloser vorangetrieben wurde. Das hinderte viele der Überlebenden des NS-Regimes allerdings nicht daran, patriotische Fotografien und andere Erinnerungsstücke aus dem 1. Weltkrieg mit in die Emigration zu nehmen.
Der Referent zeigt beeindruckende Fotografien aus dem 1. Weltkrieg, die er erst kürzlich von jüdischen Emigranten aus Wolfhagen, die heute in den USA leben, erhalten hat.
Ernst Klein aus Volkmarsen, geb. 1944, ist Mitbegründer und Vorsitzender des Vereins "Rückblende gegen das Vergessen e.V.". Er ist Sprecher der Regionalen Arbeitsgruppen der bundesweit agierenden Vereinigung "Gegen Vergessen-Für Demokratie e.V.", Berlin, Kurator und ehrenamtlicher Leiter des Dokumentations- und Informationszentrums "Deutsch-jüdisches Leben in unserer Region im Laufe der Jahrhunderte" in Volkmarsen. Umfangreiche Forschungsarbeiten zur Geschichte der nordhessischen Landjuden stammen aus seiner Feder.
Veranstalter: VHS Region Kassel, Regionalmuseum Wolfhager Land, Heimat- und Geschichtsverein 1956 Wolfhagen
Ort: Regionalmuseum Wolfhager Land, Zehntscheune, Ritterstraße 1
Eintritt: 5 €
Weitere Informationen: Regionalmuseum Wolfhager Land, 05692/992431,
Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag 10 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag 14 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung.